Sportbootführerschein See
Bootsfahrer, die auf offener See oder an der Küste ein Boot mit einer
Leistung von mehr als 5 PS fahren wollen, benötigen den amtlichen
Sportbootführerschein See. Er war früher unter dem Namen
Sportbootführerschein Küste bekannt und wird benötigt, wenn motorisierte
Sportboote auf Seeschifffahrtsstraßen gefahren werden sollen. Hierbei
handelt es sich um Seestraßen innerhalb der 3-Seemeilen-Zone sowie
Fahrwasser innerhalb der 12-Seemeilen-Zone. Lediglich dann, wenn das Boot
eine Leistung von 5 PS unterschreitet, ist kein Sportbootführerschein See
notwendig.
Einschränkungen bezüglich der Größe des Bootes gibt es beim
Sportbootführerschein See, im Gegensatz zum SBF Binnen, nicht. Auch ist der
SBF Binnen nicht Voraussetzung für den Erwerb des SBF See, wodurch er auch
als alleiniger Führerschein erworben werden kann. Inhaber des
Sportbootführerschein See haben allerdings die Möglichkeit, durch eine
einfache Zusatzprüfung den SBF Binnen zu erwerben und so auch auf
Binnengewässern unterwegs zu sein. So können nicht unerhebliche Kosten
eingespart werden. Umgekehrt ist es allerdings nicht möglich, mit
vorhandenem SBF Binnen lediglich eine Zusatzprüfung für den
Bootsführerschein See abzulegen, in diesem Fall muss die Prüfung komplett
durchgeführt werden.
Der Bootsführer, der über einen amtlichen Sportbootführerschein See verfügt,
kann alternativ auch einen Rudergänger bestimmen, der keinen Führerschein zu
haben braucht. Zu beachten ist, dass der Sportbootführerschein See lediglich
die gesetzliche Mindestqualifikation zum Führen von Motorbooten auf offener
See ist. Der Führerschein bescheinigt dabei ausreichende Kenntnisse, die
jedoch in einigen Teilbereichen wie beispielsweise der Gezeitenkunde, nur
gering sind. Wer in solchen Gewässern fahren möchte, sollte idealerweise
eine zusätzliche Qualifikation erwerben, um im Fall eines Unfalls
ausreichend abgesichert zu sein.
Die Voraussetzungen für den Sportbootführerschein See
Um den Sportbootführerschein See erwerben zu können, müssen einige
Voraussetzungen erfüllt werden. Dies ist zum einen das Erreichen des 16.
Lebensjahrs, zum anderen das amtliche Zeugnis, welches die Seefähigkeit
sowie den allgemeinen Gesundheitszustand bescheinigt. So soll die
Tauglichkeit zum Führen eines Sportbootes nachgewiesen werden. Um auch die
Zuverlässigkeit bescheinigen zu können, müssen Bewerber ab dem 18.
Lebensjahr die Kopie des Kfz-Führerscheins oder aber ein amtliches
Führungszeugnis vorlegen. Wer den Sportbootführerschein See schon mit 16
oder 17 Jahren ablegen möchte, benötigt in diesem Fall die
Einverständniserklärung der gesetzlichen Vertreter. Damit ist eine
eigenmächtige Anmeldung Minderjähriger zu diesen Kursen nicht möglich.
Die Lehrgänge zum Sportbootführerschein See
Für den Erwerb des Sportbootführerschein See müssen zuerst Lehrgänge
absolviert werden. In diesen Lehrgängen und Kursen werden die Teilnehmer auf
die späteren Prüfungen des SBF See vorbereitet, um diese mit Bravour
bewältigen zu können.
Dabei ist es möglich, aus zwei unterschiedlichen Kurssystemen zu wählen.
Dies ist zum einen der klassische Präsenzkurs, der von vielen Bootsschulen
angeboten wird. Die Lehrgangsleiter bilden dabei sowohl in der Theorie wie
auch in der Praxis aus. Um Beruf und Lehrgang unter einen Hut bringen zu
können, finden diese meist am Wochenende oder am Abend statt.
Eine gute Alternative für Alle, die beruflich oder privat stark beansprucht
sind, sind Onlinekurse. Anstelle der klassischen Präsenzkurse kann hier das
für die spätere Prüfung notwendige Wissen online angeeignet werden. Dabei
kann jeder Kursteilnehmer selbst entscheiden, wann er Lernen möchte. Dies
ist im Übrigen sowohl zu Hause wie auch unterwegs möglich, benötigt wird
lediglich ein onlinefähiger PC oder aber ein Handy. Mit dem Onlinekurs sind
Teilnehmer also nicht an Kursorte oder Kurszeiten gebunden und können auch
ihr Lerntempo selbst bestimmen. Bei Fragen oder Problemen stehen die
Kursleiter in der Regel per Mail oder Telefon zur Verfügung. Die Kosten für
eine solche Online-Ausbildung können im Vergleich zur Präsenzausbildung
ebenfalls reduziert werden.
Die theoretische Prüfung Sportbootführerschein See
Zur Ausbildung für den SBF See gehört zuerst die theoretische Ausbildung.
Kursteilnehmer erlernen hier die Fahrzeugführung, die Wetterkunde, die
Navigation sowie die Kollisionsverhütungsregeln. Auch die
Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung sowie Fragen zur Seemannschaft werden im Kurs
behandelt. Damit können die Teilnehmer dann anschließend die theoretische
Prüfung meistern, die in meisten Fällen ohne Nachprüfung bewältigt werden
kann.
Die Kenntnisse in der Theorie müssen dann in entsprechenden Prüfungsfragen
nachgewiesen werden. Die Prüfung ist hierzu in einen Teil mit Fragebögen und
einen Kartenteil gegliedert, wo navigatorische Grundkenntnisse nachgewiesen
werden müssen. Der Fragebogen beinhaltet 30 Fragen zu den oben genannten
Themen. Die Prüfungbögen mit den möglichen Fragen sind im Handel erhältlich
und können für die Vorbereitung der theoretischen Prüfung genutzt werden.
Alle Prüfungsfragen sind innerhalb einer Zeit von 75 Minuten zu beantworten.
Werden die Antworten komplett richtig gegeben, werden sie mit zwei Punkten
bewertet, ist die Antwort nur teilweise richtig, kann nur ein Punkt erworben
werden. Die Kartenaufgabe wird mit sechs Punkten bewertet. Somit ist es
insgesamt möglich, 66 Punkte zu erwerben. Bis zu einem Punktestand von 55
gilt die Prüfung als bestanden, eine mündliche Nachprüfung ist nicht
notwendig. Unter 55, aber über 43 Punkten ist dann eine mündliche
Nachprüfung nötig, unter 43 Punkten gilt der theoretische Teil als nicht
bestanden.
Die praktische Prüfung SBF See
Zusätzlich zur theoretischen Prüfung muss für den Erwerb des
Sportbootführerschein See auch eine praktische Prüfung absolviert werden.
Hierbei muss der Prüfungsteilnehmer seine Fähigkeiten im Umfang mit einem
Motorboot zeigen, auch werden einige Knoten geprüft. Obwohl der
Sportbootführerschein See zum Führen von Motorbooten auf offener See
berechtigt, muss die praktische Prüfung nicht auf offener See durchgeführt
werden, sie kann auch auf Binnengewässern abgelegt werden. Damit ist es
möglich, den theoretischen Prüfungsteil in Wohnortnähe zu absolvieren,
wodurch sich die Prüfung sehr gut mit dem Alltag kombinieren lässt.
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