Sportseeschifferschein
    
    1994 wurde der Sportseeschifferschein als Nachfolger des BK-Scheins des 
    DSV eingeführt. Der Sportseeschifferschein, der oft auch nur als SSS Schein 
    bekannt ist, kann je nach Wunsch für Yachten mit Antriebsmaschine oder aber 
    für Yachten unter Segel ausgestellt werden. Auch eine kombinierte 
    Ausstellung ist möglich. Zusätzlich hierzu kann der SSS 
    Sportseeschifferschein auch zum Führen von Traditionsschiffen oder aber zum 
    Maschinisten auf Traditionsschiffen befähigen. Beim Führen von 
    Traditionsschiffen oder aber bei gewerblich genutzten Sportbooten wird der 
    SSS Schein sogar gesetzlich vorgeschrieben. 
 
    Dieser Sportbootführerschein gilt auf allen Seegebieten der Nord- und 
    Ostsee sowie des Bristolkanals und der Irischen und Schottische See. Aber 
    auch im Mittelmeer sowie im Schwarzen Meer können Führer von Yachten mit dem 
    Sportseeschifferschein fahren, sofern die 30-Seemeilen-Zone nicht 
    überschritten wird. Durch das Internationale Zertifikat, welches der 
    Sportbootführerschein enthält, ist das Fahren von Yachten rund um den Globus 
    möglich. 
     
    Voraussetzungen SSS Schein 
    Um den Sportseeschifferschein erwerben zu können, muss der Teilnehmer 
    mindestens 16 Jahre alt sein und bereits den Sportbootführerschein See 
    besitzen. Zudem ist ein Törn von mindestens 300 Seemeilen nachzuweisen, der 
    die vorhandenen praktischen Erfahrungen belegen soll. Es ist allerdings 
    ausreichend, wenn der Seemeilennachweis nach dem Ausbildungstörn erst zur 
    praktischen Prüfung vorgelegt wird. 
     
    Die Ausbildung Sportseeschifferschein  
    Yachtbesitzer, die den SSS Schein erwerben wollen, müssen vorab sowohl eine 
    theoretische wie auch eine praktische Ausbildung absolvieren. 
    Die theoretische Ausbildung zum Sportbootführerschein umfasst insgesamt vier 
    Themengebiete, die im SSS Kurs bearbeitet werden. Hierzu gehört zum einen 
    die Navigation, denn Kursteilnehmer müssen im Anschluss den Gebrauch und die 
    Berichtigung von Seekarten nachweisen können, auch der Aufbau und der 
    Gebrauch von Gezeitentafeln muss nachgewiesen werden. Zusätzlich zur 
    Navigation umfasst der SSS Kurs auch das Schifffahrtsrecht sowie die 
    Wetterkunde und die Seemannschaft. Neben der Organisation an Bord werden in 
    diesem Zusammenhang auch das Fahren in schwerem Wasser oder aber die 
    Sicherheitsausrüstung behandelt. 
    Im Anschluss an die Theorie-Ausbildung wird auch eine praktische Ausbildung 
    notwendig. Diese wird innerhalb eines zweiwöchigen Törns absolviert, wobei 
    die Ausbildung möglichst auf einer Yacht durchgeführt werden sollte, die den 
    Anforderungen der Prüfer entspricht. Erlernt werden dabei zuerst die 
    Pflichtaufgaben wie Rettungsmanöver oder die Bedienung von Radargeräten. 
    Aber auch die Bestimmung des Schiffsortes auf Seekarten oder die Wetterkunde 
    und die Navigation gehören in dieses Ausbildungsgebiet. 
     
    Prüfung Sportseeschifferschein  
    Die Prüfungen für den Sportseeschifferschein unterteilen sich in zwei 
    Bereiche. Dies ist zum einen die theoretische Prüfung, bei der das Wissen in 
    Fragebögen belegt werden muss. Diese Prüfungen für den 
    Sportseeschifferschein werden in der Regel am Wochenende abgenommen, wobei 
    am Samstag die Prüfung abgelegt wird, um die Ergebnisse am Sonntag bekannt 
    zu geben. Wurde nicht die notwendige Punktezahl für das Bestehen der Prüfung 
    erreicht, kann auch eine mündliche Nachprüfung notwendig werden. 
    Die theoretische Prüfung wird in vier Teilbereiche gegliedert. Somit sind 
    Fragen aus den Bereichen der Navigation, der Seemannschaft, des 
    Schifffahrtsrechts sowie der Wetterkunde zu beantworten. Wurden mindestens 
    65% der Fragen korrekt beantwortet, gilt die Prüfung als bestanden, bei 
    einer Punktezahl zwischen 55-64% ist eine mündliche Nachprüfung 
    erforderlich. 
    Zusätzlich zur theoretischen Prüfung ist für den SSS Sportseeschifferschein 
    auch eine praktische Prüfung zu absolvieren. Die Reihenfolge der Prüfungen 
    kann beliebig gewählt werden, allerdings ist es notwendig, beide Prüfungen 
    in einem Zeitraum von 36 Monaten abzulegen. Prüfungsteile, die länger 
    zurückliegen, verfallen wertlos. 
    Die praktische Prüfung kann je nach Zeitrahmen in Gruppen oder Einzeln 
    durchgeführt werden und kann sowohl im Bereich der Ostsee wie auch im 
    Bereich der Nordsee, des Mittelmeeres oder des Atlantiks durchgeführt 
    werden. Sie besteht aus Pflichtaufgaben und sonstigen Aufgaben, wobei die 
    Pflichtaufgaben für den Sportbootführerschein in jedem Fall bestanden werden 
    müssen. Zu den möglichen Aufgaben gehören Aufgaben zur Seemannschaft, zur 
    Navigation, zur Wetterkunde oder zu Manövern.  
    
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